Donnerstag, 25. Dezember 2008

Granulat statt Luft - Durch das Einblasen von Dämmmaterial in die Hohlräume zweischaliger Mauerwerke sollen Wärmeverluste minimiert werden

Wer in diesem Jahr häufiger durch deutsche Städte gefahren ist, dem werden viele eingerüstete Altbauten an den Straßen aufgefallen sein. Energiepass und Energieeinsparverordnung sorgen für rege Aktivitäten in der Baubranche – gerade was die Dämmung angeht.

Eines ist allerdings klar: So ein Gerüst sieht so gar nicht schön aus. Da ist es durchaus von Vorteil, wenn man sein Haus innerhalb weniger Stunden dämmen lassen kann, ohne es umständlich eingerüstet zu haben. Möglich ist das mit der Einblas- oder Kerndämmung. „Sie kann überall dort eingesetzt werden, wo eine Hohlschicht ab etwa drei Zentimetern zwischen der inneren und der äußeren Wandschale besteht“, sagt Olaf Hohnemann, der sich mit seiner Firma 1aEinblasdämmung auf solche Verfahren spezialisiert hat. HK35 heißt das Material, das er bei dem hier gezeigten Einfamilienhaus aus dem Jahr 1928 empfiehlt. Dabei handelt es sich um ein Granulat aus Polystyrol-Partikelschaum mit einer Korngröße von vier bis acht Millimetern. Es hat eine sehr gute Wärmeleitzahl (0,035 W/mK) und ist vollständig recyclebar sowie wasserabweisend. Trotz der Topdämmwerte und der einfachen Verarbeitung gibt es durchaus einzelne Kritiker, die vor Schäden durch nachträgliche Kerndämmung warnen. Als Risiko wird zum Beispiel die fehlende Belüftung im ehemaligen Hohlraum genannt. Doch nicht nur Olaf Hohnemann, sondern auch Sachverständige sehen in dieser Dämmung ein sicheres System ohne Mängel.

Und ein unkompliziertes dazu. Nicht einmal vier Stunden brauchte das Team von Olaf Hohnemann, um das kleine Einfamilienhaus zu dämmen. Rund 2.600 Euro (ohne Mehrwertsteuer) kostet die Einblasdämmung bei rund 130 Quadratmetern Außenwandfläche und einem Hohlraum von etwa acht Zentimetern. Nicht schlecht – angesichts einer errechneten Einsparung von bis zu 1.500 Litern Heizöl im Jahr.

Energiesparen: Kerndämmung

Man mag es kaum für möglich halten, aber laut verschiedenen Infokreisen Bausanierung und diversen Verbraucherzentralen machen die Wärmeverluste an Außenwänden (je nach Region und Bauart) 30 bis 35 Prozent des Wärmeverlustes an der gesamten Gebäudehülle aus.
Im Falle der vor allem in Norddeutschland in den 20er und 30er Jahren gängigen Bauart des zweischaligen Mauerwerks lässt sich die Dämmung durch das nachträgliche Einblasen loser Füllstoffe stark verbessern. Mithilfe einer Kerndämmung sind jährliche Energieeinsparungen von 1.000 Euro und mehr möglich. Selbstverständlich ist die Einsparung abhängig von der Größe der Fassadenfläche, der Breite des Hohlraums sowie der Heizungsart. Doch bei fachmännischer Ausführung können sich die Kosten für die Einblasdämmung bereits nach wenigen Jahren amortisieren. quelle:houseandmore.de

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