Unter den ökologischen Dämmstoffen kommt den Zelluloseflocken im Moment die größte Bedeutung zu. Dies ist sicherlich dem Umstand zuzuschreiben, dass Zellulosedämmstoffe zu konventionellen Isoliermaterialien wie Mineralwolle oder Schaumdämmstoffen voll konkurrenzfähig sind. Hinzu kommt, die besondere Eignung beim Holzrahmenbau.
Herstellung
Zelluloseflocken werden aus Altpapier hergestellt, das in der Regel von Tageszeitungen stammt. Das Altpapier wird in mehreren Schritten mechanisch zerkleinert und aufgefasert. Dabei verändert die Zellulose ihre Struktur: aus einem Papierschnipsel wird eine dreidimensionale Zelluloseflocke, die durch ihre Vernetzung untereinander eine hohes Maß an Setzungssicherheit bietet. Nach dem Zusatz von Borsalzen (ca. 15%) wird bei allen Zellulosedämmstoffen die Brandklasse B2 - normal entflammbar- erreicht. Bei einigen neuen Produkten sogar die Brandklasse B1 - schwer entflammber. Dieser Zusatz schützt zudem vor Schimmelpilzbefall. Einige Hersteller bieten mittlerweile auch boratfreie Zelluloseflocken an. Als Brandschutz und Fungizidmittel kommen hier dann Ammoniumsalze oder Aluminiumsalze zum Einsatz. Handelsbezeichnungen für den Dämmstoff Zelluloseflocken sind unter anderem Isoflock und Climacell.
Eigenschaften
Zelluloseflocken haben mit einer Wärmeleitfähigkeit von 0,040 - 0,045 W/qmK eine sehr gute Isolierwirkung und bieten gute Schallschutzeigenschaften. Es enthält keine ausdünstenden Chemikalien, ist dampfdiffusionsfähig und wirkt feuchtigkeitsregulierend.
Anwendung
Zelluloseflocken können vielseitig eingesetzt werden. Die folgenden Verarbeitungsverfahren sind in der Praxis üblich:
- Loses Aufschütten
- Offenes Aufblasen
- Hohlraumfüllendes Einblasen in luftdichte Hohlräume
- Feuchtsprühverfahren
Die Handelsbezeichnung für Zelluloseflocken sind z.B. Climacell oder Isflock
Übersicht
Wärmeleitfähigkeit: | 0,040-0,045 W/(m?K) |
spez. Wärmespeicherkapazität: | 1.700-2.150 J/(kg?K) |
Wasserdampfdiffusionswiderstand: | 1-2 |
Baustoffklasse: | B 2 normal entflammbar |
Rohdichte: | 30-80 kg/m? |
Primärenergiegehalt: | 50 kWh/m? quelle:oekologisch-bauen.info |
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